Singvögel in Not

Réalisateur-trice 
Su Rynard
Pays 
USA
Année 
2015
Année de sélection 
2018
Durée 
87 min
Langue(s) 
Allemand

Unter allen in der freien Wildbahn lebenden Tieren ist es wohl der Vogel, der den Menschen am meisten beeindruckt. Doch immer seltener ist das Zwitschern der Vögel zu hören. Statistiken zufolge hat sich der weltweite Singvogelbestand innerhalb der letzten 40 Jahre halbiert. Ornithologen vom Max-Planck-Institut gehen davon aus, dass etwa zehn Milliarden Zugvögel jährlich auf ihrer Reise verenden. Doch welche Ursachen gibt es für diese verheerenden Zahlen?

 

Zugvögel verfügen über einen überaus präzisen Orientierungssinn. Doch mit dem schnellen Wandel der heutigen Welt kann ihr Navigationssystem, das sich über die Jahrtausende hinweg immer weiter verfeinert hat, nicht mithalten. Die Welt, die sie überfliegen, hat sich zunehmend zu einem unüberschaubaren Labyrinth entwickelt. Eine große Rolle für die Desorientierung der Singvögel spielt der zunehmende Lichtsmog: Immerzu hell erleuchtete Städte bringen den Biorhythmus der Vögel durcheinander.

 

Hunderte Millionen Singvögel fallen jährlich außerdem den spiegelnden Fensterscheiben großer Glasfassaden zum Opfer. In Kanada sind Hauseigentümer deshalb inzwischen dazu verpflichtet, die Sicherheit der Zugvögel durch Markierungen an Fensterscheiben zu gewährleisten. In Frankreich wird indes weiterhin Jagd auf die dort als Delikatesse geltende Gartenammer gemacht, obwohl diese seit Jahren auf der Roten Liste steht. Ihre Population hatte sich in den letzten 34 Jahren um 86 Prozent verringert. Frankreichs Behörden verschließen davor die Augen. In der zweiteiligen Dokumentation kommen Wissenschaftler aus verschiedenen Ländern zu Wort, die sich alle für den Erhalt des Lebensraums der Singvögel einsetzen, den ihnen der Mensch zunehmend streitig macht. Im ersten Teil werden auch innovative Technologien und Maßnahmen vorgestellt, die einer weiteren Dezimierung des Singvogelbestands entgegenwirken sollen.

 

In dem Zweiteiler „Singvögel in Not“ beleuchtet ARTE gemeinsam mit Wissenschaftlern und Umweltschützern die Ursachen für den verheerenden Rückgang des Singvogelbestands weltweit und zeigt, welche Maßnahmen in Kanada, den USA, Frankreich und Deutschland bereits getroffen werden, um einer fortlaufenden Dezimierung entgegenzuwirken. (ard)